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PLATTENSPIELER
b rillie rte n p ru n k v o lle A n a lo g a ltä re m it
fü n fstellig en P reissch ild ern . W ü rd e n sie
d en v e rg leich sw eise sch lich t u n d frag il
w irk e n d e n P r o -Je c t z u r L a c h n u m m e r
degrad ieren?
K ein esw eg s. N a tü rlic h sp ie lte d ieser
n ic h t in d er R eferen z -, so n d e rn eh er in
d er E le m en ta rk la sse , d o ch in d ie se r so
ü berzeu gend , frisch und u n b ek ü m m ert,
dass ih m der R esp ekt der Z u h ö rer gew iss
w ar. Stets verstand es der B asisd reher, die
Id ee d er M u sik zu v e rm itte ln . D ie lä s-
sig e N o n c h a la n c e v o n M a d e le in e P ey -
ro u x ’ „In stead “ passte ebenso zu sein en
A u sd ru ck sfäh ig k eiten w ie die tu rb u len te
R asan z des so oft g eh ö rten O p en ers v on
D ia n a K ralls „P aris“-K o n zert. Sogar v on
der w u ch tigen V e h e m e n z und stra h le n -
d en F arb ig k eit des O rch esters in C h a d -
w ick s „ Ju b ile e “ b lie b ü b e r das sch m a le
B re tt des E le m en ta ls v iel m e h r als n u r
eine vage A h n u n g.
Ü b errasch en d starker A u ftritt
O ffe n g e sta n d e n h a tte n w ir u n s m it
d er V o rg ab e a u f die V e rrü ck th e it „ E in -
stie g sd re h e r a n T o p -A n la g e “ e in g e la s-
s e n , u m u n s u n d d e r W e lt zu b e w e i-
sen , d ass es e in 2 0 0 -E u ro -S p ie le rc h e n
e b e n n ic h t b rin g t, u n d w a re n n u n in
u n se re r A rro g a n z d ü p iert. G ew iss, die
A n alo g w elt h e b t d er P ro -Je c t n ic h t aus
d en A n g e ln . A b e r fü r e in e fa u std ic k e
Ü b e rra sch u n g reich te sein A u ftritt alle-
m al. L ic h te n e g g e r, d er als V o rte il des
K o n z ep ts n e n n t, dass er etw a d ie T o n -
a rm m a sse gen au
a u f d en A b ta s -
te r a b s tim m e n
k o n n t e ,
h a t
w o h l alles h e r -
a u s g e h o lt,
w as
m ö g lich war.
Der „Phono USB"-Ausführung des Elemental
liegen sämtliche Kabel und Adapter bei.
D abei gab es aber G renzen. Sobald sich
die N adel in die Einlaufrille senkte, w urde
b ei h ö h eren P eg eln ein leises S u m m en in
den B o xen hörbar: M o to rv ib ratio n en , die
sich a u f L ager, T eller und P latte ü b ertru -
gen, bei einsetzender M usik allerdings von
d ieser ü b e rd e ck t w u rd en . M it „ la u te n “
P o p -P la tte n und an p reisk lassen ad äq u a-
te n S p ie lp a rtn e rn d ü rfte n so lc h k le in e
Sch w äch en kau m in s G ew ich t fallen.
W ir h a b en beid e E lem en tals an g ü n s-
tig en V o llv erstärk ern au sp robiert, w obei
sich erw ies, dass der in teg rierte P h o n o -
A m p der U SB -V a ria n te a u f sehr ord en tli-
ch em N iveau läuft. A n M aran tz’ P M 7005
gefiel uns das etw as farbigere und d ru ck -
v o lle re E rg e b n is in d ie se r W e ise so g ar
besser, als w enn das Basism odell über des-
sen P h o n o -B u ch sen spielte. W as m an von
d em zu h ö re n b ek o m m t, h än gt n atü rlich
w esentlich v on der G üte des vorhand enen
P h on o-Z w eigs ab. B ei gü nstigen V e rstä r-
k ern oft ein lim itieren d er Fak tor.
So b leib t der E le m en ta l in sein er W elt.
K e in P ro b le m , d e n n er d a rf als p rim a
gem ach te, ausgereifte und ü b errasch en d
klangstarke K om p lettlösun g gelten, w enn
d er P la tte n sp ie le r k a u m m e h r als zw ei
H u n n ies“ k o sten darf. U n d er
Bei abgehobenem Teller erkennt man die minimalistische Konstruk-
tion: schmaler Träger auf rundem Sockel. Das externe Netztteil (o.)
hat phasenseitig eine Vorzugsrichtung (roter Punkt).
v e rle ite t d u rch au s d azu, sic h ak tiv m it
dem Them a Plattenspieler zu beschäftigen.
D ab ei fällt etw a auf, dass der M in i-P ro -
Ject gen au wie seine g ro ß e n B rü d er a u f
die P olu ng des extern en N etzteils reagiert.
F a ls c h h e ru m e in g e s te c k t le id e t d ie
R äu m lichkeit, und die oberen Lagen gera-
ten leich t h arsch . H ier ist eben alles wie
son st - u n g each tet der E in fach h eit.
D as fü h rt uns zur A nfangsfrage zurück:
W ie viel P lattensp ieler b ra u ch t m an ? Für
d en g e lu n g e n e n E in stie g g ew iss n ic h t
m eh r als ein en E lem en tal. T ro tz m an ch er
E in schrän kun gen w ird P ro-Jects K leinster
u n ter den n ach w ach sen d en V in y lh ö re rn
gew iss fü r analoge E lem en ta r-E rleb n isse
sorgen.
Matthias Böde
P R O -JE C T E L E M E N TA L
komplett um €210 (schwarz, silber, rot)
Maße: 43x9x30 cm (BxHxT)
Garantie: 2 Jahre
Kontakt: ATR - Audio Trade
Tel.: 0208/882660, www.audiotra.de
Als analoges „Elementarteilchen" bringt Pro-
jects aufs Wesentliche konzentrierter Ele-
mental frischen Schwung in die Basisklasse.
Ein pfiffig und mit Augenmaß gemachter
Plattenspieler „Made in Europe", der bei
Einsteigern garantiert manchen Grundstein
für die Freude am Vinylhören legt.
AUSSTATTUNG
Externes Netzteil, Single-Puck, fest instal-
liertes Anschlusskabel, deutschsprachige
Bedienungsanleitung, Nadelschutz für den
Tonabnehmer. In „USB Phono"-Version mit
USB-Schnittstelle und Cinch-Buchsen.
S T E R E O )-T E S T
KLANG-NIVEAU
36%
PREIS/LEISTUNG
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ÜBERRAGEND
74 STEREO 2/2015